Der Hindi-Film ...

 

... wird in Mumbai (dem früheren Bombay) produziert. Neben dem Tamilischen Film und dem Telugu-Film entstehen in dieser Sprache die meisten Filme in der indischen Filmindustrie. Als Synonym für die Hindi-Filmindustrie ist der umgangssprachliche Begriff Bollywood weit verbreitet.

Bekannte Studios sind Filmalaya und Ramoji Film City im Norden der Stadt. Jährlich werden derzeit etwa 200 bis 250 Hindi-Filme produziert.

Obwohl die indische Filmindustrie schon in den 1930er Jahren entstand, gelten die 1960er und 1970er Jahre als ihre Glanzzeiten. In den 1980ern und frühen 1990ern wurden viele Film-Epen gedreht. Um die Jahrtausendwende kriselte die indische Filmindustrie, die unter anderem unter Videopiraterie und dem aufkommenden Satellitenfernsehen litt. Mit dem Entstehen von Multiplexcentern in den Städten bilden sich verschiedene Genretypen heraus.

Den typischen Bollywood-Film gibt es nicht, doch lassen sich Schemata in der Erzählweise erkennen. Allgemein lässt sich sagen, dass die Filme meist 2 1/2 - 4 Stunden dauern, eine Unterbrechung enthalten und die Handlung meistens von mehreren musikalischen Tanzszenen - ähnlich wie im westlichen Musical - unterbrochen und erzählerisch kommentiert wird. Die Filmlieder werden oftmals noch vor dem Kinostart zu Werbezwecken als Musikvideos gespielt.

Eine erfolgreiche Produktion soll alle neun Rasas, die traditionell überlieferten Bestandteile indischer Kunst, enthalten: Liebe, Heldentum, Ekel, Komik, Schrecken, Wundersames, Wut, Pathos und Friedvolles.


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Das indische Bollywood-Kino ist ein Kino der Emotionen.


Klassische Familiendramen, wie z.B. "In guten wie in schweren Tagen" (Kabhi Khushi Kabhi Gham) führen die Zuschauer in eine Traumwelt, in der alle Grenzen zwischen Reich und Arm, zwischen Stand und Herkunft durch die Kraft der Liebe überwunden werden können. Es ist eine Welt, in der Traditionen und Werte wie Ehrlichkeit, Respekt vor den Eltern und harte Arbeit noch zählen. Eine Welt, die aber auch den Generationenkonflikt als Sinnbild für das moderne Indien thematisiert.

Die Liebe zu Bollywood eint die Inder, glaubt die indische Filmkritikerin Shubhra Gupta aus Neu-Delhi: "Ich glaube, der indische Film ist das demokratischste Medium, das wir in Indien haben. Jeder kann einen Bollywood-Film sehen. Ob er das nun in einem kleinen Dorfkino für ein paar Rupien tut oder in einem der riesigen luxuriösen Multiplexe in den grossen Metropolen. Es ist die wichtigste Form der Unterhaltung für die Massen."

(Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Hindi-Film und http://www.dw.com/de/100-jahre-bollywood-film)

... feierte 2013 bereits seinen 100. Geburtstag !

 

Am 21. April 1913 stellte Filmpionier Dhundiraj Govind Phalke mit dem mythologischen Film "König Harishchandra" (Raja Harischchandra) den ersten indischen Film der Öffentlichkeit vor. Frauenrollen wurden von Männern in Frauenkleidern verkörpert. Der Beruf der Schauspielerin galt als unanständig. Keiner hätte es damals wohl für möglich gehalten, dass die indische Filmindustrie einmal die grösste der Welt werden würde.

Ja, Ihr habt richtig gelesen. Obwohl Filmkritiker in Indien wie auch im Westen seit jeher geneigt sind, das Bollywood-Kino als Kitsch ohne künstlerischen Gehalt abzutun. Fakt ist: die indische Filmindustrie ist die grösste der Welt!

100 Jahre Bollywood - Grund genug, dass Shah Rukh Khan an den 58. Idea Filmfare Awards 2013 eine ganz spezielle, einmalige Performance zum Besten gab, in der er sogar selber sang, und dies tat er für meine Ohren ganz gut - was meint Ihr?


Bollywood macht glücklich !